Unschärfe bei zu kleiner Blende

Jedes Objektiv hat eine maximale Abbildungsqualität bei einer bestimmten Blende. Eine große Blendenöffnung (kleine Zahl, z.B. 2,8) bedeutet mehr Licht auf den Film - bzw. Chip und eine geringere Tiefenschärfe. Das ist der Bereich, in dem alles "scharf" abgebildet wird. Dabei ist scharf eine Definition, wie groß ein Punkt streuen darf. Wird nun die Blende im Objektiv sehr klein gestellt, um eine große Tiefenschärfe zu erzielen, kommt man irgendwann in einen Bereich, in dem die mechanische Blendenöffnung so klein ist, dass die Beugung der Lichtwellen wieder eine Unschärfe erzeugen. Bei den Digitalkameras mit ihren sehr kurzen Brennweiten, wird der Wert schon bei Blende 8 bis 11 erreicht. Je länger die Brennweite ist, desto größer kann die Blendenzahl werden. In der Großbildfotografie sind bei Objektivbrennweiten von 180-300mm durchaus Blenden von 45-90 möglich.

Um dieses Phänomen zu demonstrieren, habe ich hier jeweils einen Ausschnitt von zwei Bildern, auf denen ein Balkon zu sehen ist.

Blende 2,8 1/2500s Blende 11 1/250 s

Auf dem linken Bild mit Blende 2,8 sind kontrastreiche Kanten zu sehen, das rechte Bild mit Blende 11 wirkt flau und unscharf.

Hier noch zwei Beispiele aus dem Innenbereich, mit externem Blitz aufgenommen:

Blende 2,8 Blitz Blende 11 Blitz zurück zur Fotoseite